Tiergestützte Therapie ist eine wissenschaftlich anerkannte, noch junge Methode, die sich auf das Verhalten und Erleben von Menschen positiv auswirkt.
Die Methode ist keine eigene Therapieform, wie beispielsweise eine Gesprächstherapie, sondern eine ergänzende Intervention u.a. im Bereich der Logopädie oder der Pädagogik. Fachkräfte für tiergestützte Therapie agieren am häufigsten mit Hunden, Pferden, Lamas oder Kleintieren, die zusammen mit dem geschulten Therapeuten eine Einheit bilden. Die Tiergestützte Therapie wird sowohl bei körperlichen Erkrankungen, wie motorischen Einschränkungen, als auch bei psychischen Beeinträchtigungen von Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und älteren Menschen angewendet.
Wem nützt eine Tiergestützte Therapie?
Die tiergestützte Therapie kommt unter anderem Menschen zugute, die
- Depressionen haben
- einen Schlaganfall erlitten haben und von Sprach- und/oder Bewegungsstörungen betroffen sind
- die an den Folgen eines Herzinfarkts laborieren
- verhaltensauffällig sind (Kinder)
- motorische oder geistige Defizite haben (Kinder)
- von Morbus Alzheimer betroffen sind
Was passiert bei einer Tiergestützte Therapie?
Tiere haben ein großes emotionales Potenzial: Sie strahlen Wärme, Sicherheit und Vertrauen aus. In einer Gemeinschaft wird dadurch das Gefühl der Zusammengehörigkeit gestärkt und die Kommunikation verbessert. Tiere fördern außerdem Aufmerksamkeit und Konzentration. Tiergestützte Therapie kann entweder einzeln oder in der Gruppe stattfinden. Das Wesentliche an der Methode ist, dass der Therapeut es dem Betroffenen ermöglicht, mithilfe des Tieres zu kommunizieren und sich mit dem Tier aufmerksam zu beschäftigen. Basierend auf einem genau definierten Therapieplan erfolgen die jeweiligen Sitzungen, die in der Folge genau dokumentiert und reflektiert werden.
Eine erfolgreiche Therapie kann unter anderem bewirken:
- Wiederherstellung körperlicher und psychischer Funktionen
- Verbesserung der Gedächtnisleistung
- Steigerung der Lernleistung
- Stressreduktion
- Verbesserung depressiver Verstimmungen
- eine Verbesserung der Antriebskraft und Motivation
- Reduktion von Stottersymptomatik
- Erweiterung des Wortschatzes/ Sprachverständnis
- Förderung der sozialen Kompetenzen
- Stärkung der Konzentrations- und Aufmerksamkeitsleistung
- Bessere physische Rehabilitation bei Betroffenen mit motorischen Beeinträchtigungen
- eine Senkung des Blutdrucks
Tiere tragen zu einer entspannten Atmosphäre im therapeutischen Setting bei, sie wirken gewissermaßen als „Eisbrecher“. Dem Betroffenen fällt es leichter, sich Widerständen zu beugen und sich zu öffnen, wenn ein Tier im Raum ist. In der Folge tragen Tiere dazu bei, dass der Betroffene motiviert wird, sich aktiv an der Therapie zu beteiligen.